Die Ladezeit von Webseiten ist immer wieder ein heiß diskutiertes Thema. Sie wirkt sich direkt auf die Performance einer Seite aus. Diese ist nicht nur für das Kundenerlebnis wichtig, auch Google lässt diese Daten als Rankingfaktoren bei seiner Suche einfließen. Neben einer sauberen Programmierung und der Optimierung von Bildern trägt auch das Hosting zur Ladezeit einer Seite bei. Wie man die Performance der eigenen Seite testen kann und was man für ihre Schnelligkeit unternehmen sollte, ist heute Thema.
Was ist die Ladezeit eigentlich?
Gibt jemand eine URL Adresse in den Browser ein oder klickt auf einen Link, dauert es eine gewisse Zeit, bis sich die Seite vollständig im Browser aufgebaut hat. Ein guter „PageSpeed“, wie Google diese Eigenschaft nennt, liegt bei maximal 1,5 Sekunden. Dann sollte die Seite für den Besucher nutzbar sein.
Je umfassender ein Webprojekt ist, umso länger fällt die Ladezeit aus. Es müssen dann Mediendaten, Bilder und vielleicht auch Videos geladen werden, was zu einer spürbaren Verzögerung beim Aufbau der Seite führen kann. Doch nicht nur die offensichtlichen Faktoren wirken sich auf die Performance aus, es sind auch die unzähligen Vorgänge im Hintergrund einer Seite, die zu einer Verzögerung beim Seitenaufbau führen können. Sei es, dass zu viele Scripte ausgeführt werden, der Code der Seite nicht valide ist oder der Server, auf dem die Seite gehostet wird, nur eine schlechte Performance zu bieten hat. Dies ist meist bei sehr günstigen Webhoster der Fall, wo viele Accounts sich einen Server teilen müssen.
Warum ist eine schnelle Ladezeit wichtig?
Die Ladezeit ist aus zwei Gründen von Bedeutung für den Erfolg einer Webseite. Zum einen soll der Nutzer ein möglichst optimales Erlebnis haben, wenn er die Seite aufruft. Er wartet nur wenige Sekunden, bis sich eine Seite aufgebaut hat. Erzielt er hier keinen unmittelbaren Erfolg, ist er mit einem Klick auf den Seiten eines Mitbewerbers. Auch wenn man einen Onlineshop betreibt, ist eine kurze Ladezeit wichtig für dessen Erfolg. Wer Artikel in den Warenkorb legt und dann zur virtuellen Kasse geht, möchte seinen Kauf so schnell wie möglich abwickeln. Da die Geschwindigkeit im Netz allgemein gestiegen ist, sind die Anwender verwöhnt und erwarten das auf jeder Seite.
Der zweite Aspekt ist Google, das ebenfalls die Ladezeit von Seiten wahrnimmt und daraus Schlüsse über die Nutzerfreundlichkeit zieht. Mehr Nutzerfreundlichkeit bedeutet eine höhere Relevanz und damit ein besseres Ranking in den Suchergebnissen. Auch wenn die Ladezeit nur einen Faktor für die Bewertung darstellt, sollte sie nicht außer Acht gelassen werden.
Wie kann man die Ladezeit seiner eigenen Seite ermitteln?
Es gibt online einige Tools, mit denen man die Ladezeit der eigenen Seite ermitteln kann. Die meisten Anwendungen analysieren die Abläufe im Hintergrund der Seite sehr genau und machen Verbesserungsvorschläge, wie die Ladezeit der eigenen Seite beschleunigt werden kann. Die folgenden drei Tools zählen zu den bekanntesten und leistungsstärksten:
Google Pagespeed Insights
Der Vorteil an Google Pagespeed Insights ist, dass es die Google Kriterien anlegt und man so einen guten Eindruck bekommt, wie die Seite bei der Suchmaschine ankommt, was die Performance betrifft. Den ersten Anhaltspunkt liefert die Bewertung der Seite auf einer Skala von 1 bis 100. Die meisten Seitenbetreiber werden einen kleinen Schreck bekommen, wenn sie das ermittelte Ergebnis das erste Mal zu Gesicht bekommen. Das Tool liefert jedoch gleichzeitig sehr umfangreiche Handlungsempfehlungen, die für eine Optimierung erste Hinweise geben. Viele der Vorschläge kann man selbst umsetzen, für andere braucht man seinen Webmaster.
Das Google Tool findet sich hier: https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/
Pingdom Website Speed Test
Wer es noch genauer wissen will, nutzt den ausführlichen Website Speed Test von Pingdom. Der Test führt eine umfangreiche Diagnose durch und gibt zusätzlich die Ladezeit exakt in Sekunden an. Die Einordnung in eine bestimmte Performance Klasse und der direkte Vergleich zu anderen Webseiten macht die Interpretation der angezeigten Ergebnisse leichter. Viele der Handlungsempfehlungen sind jedoch nur für erfahrene Nutzer geeignet.
Der Pingdom Website Speed Test ist hier zu finden: http://tools.pingdom.com/fpt/
GTmetrix Website Speed and Performance Optimization
Auch das Tool GTmetrix liefert eine sehr genaue Analyse (in englischer Sprache). Es handelt sich um ein Profitool, das auch in der kostenlosen Variante eine sehr detaillierte Analyse und Aufbereitung der ermittelten Daten bietet. Die Ladezeit wird exakt in Sekunden angegeben. Die technischen Empfehlungen erfordern jedoch einiges an Know-how. Wer den vollen Leistungsumfang ausschöpfen will, greift auf die kostenpflichtige Version zurück.
GTmetrix Website Speed and Performance Optimization ist hier zu finden: https://gtmetrix.com/.
Wie kann man den eigenen Webauftritt beschleunigen?
Ladezeit und Webhosting hängen eng miteinander zusammen. Darum zählt ein guter Webhosting Anbieter zu den wichtigsten Faktoren für eine optimierte Ladezeit. Der Hoster stellt die technische Infrastruktur zur Verfügung, die eine Seite aufrufbar und bedienbar macht. Die Internetseite ist auf dem Server gespeichert, den der Host dem Kunden zuweist. Auf diesen greifen die Nutzer zu, die eine Seite oder einen Shop aufrufen. Natürlich unterscheidet sich die Anzahl der Aufrufe je nach Seite, Tag und Uhrzeit, sodass gerade billige Hoster mehrere ihrer Kundenseiten auf einem Server laufen lassen. Das mag einerseits eine effektive Ausnutzung der Ressourcen sein, die den günstigen Preis erst ermöglicht, es birgt jedoch auch eine Menge Gefahren. So kann es in Stoßzeiten zu einer langsamen Verbindung kommen, da die Ressourcen nicht für alle Accounts ausreichen.
Den Standort des Servers sollte man ebenfalls bedenken. Je weiter der Verbindungswege zwischen dem Besucher und einer Webseite sind, umso mehr Zeit nimmt die Datenübertragung in Anspruch. Wer eine deutschsprachige Webseite betreibt, sollte also nach Möglichkeit einen Server mit Standort in Deutschland wählen. Ein weitere Vorteil ist dann, dass alle auftauchenden Fragen in der Muttersprache geklärt werden können.
Um den perfekten Hoster zu finden, ist eine Internetrecherche nützlich. Die Erfahrungen anderer Seitenbetreiber lassen genaue Schlüsse über Leistung und Service eines Anbieters zu. Ein Wechsel des Hosters ist unkompliziert und geht schnell über die Bühne.
Wer auch noch die letzten Möglichkeiten der Ladezeit einsparen will, der sollte alle Handlungsempfehlungen eines der genannten Tools befolgen. Selbst wenn hierfür ein Spezialist zu Rate gezogen werden muss, lohnt sich der Aufwand in jedem Fall. Ein paar Millisekunden Ladezeit können den Ausschlag geben, auf welcher Seite ein Kunde sich informiert oder einkauft.