Einige Regionen in Deutschland werden, obwohl 5G bereits verfügbar ist und Huawei kürzlich bereits die Entwicklung des 5.5G Mobilfunkstandards begonnen hat, einige Regionen noch immer mit 3G versorgt. Vodafone und die Deutsche Telekom haben angekündigt ihre 3G-Netze am 30. Juni 2021 abzuschalten. Telefónica Deutschland wollte hingegen ursprünglich das 3G-Netz noch bis Ende 2022 betreiben. Nun hat das Unternehmen sich dazu entschiedenen, dass die 20 Jahre alte 3G-Technologie bereits Ende 2021 abgeschaltet wird.
Laut Telefónica Deutschland verfügen 97 Prozent der 44 Millionen Kunden über ein 4G-fähiges Endgerät. Derzeit werden bereits über 90 Prozent des mobilen Datenverkehrs über 4G abgewickelt, 2016 lag der Anteil bei nur 40 Prozent. Das noch immer aktive 3G-Netz verliert also zunehmend an Bedeutung.
18.000 Standorten in Deutschland
In Deutschland betreibt Telefónica etwa 18.000 Standorte. Ein Großteil der Umrüstung auf 4G soll in der zweiten Jahreshälfte 2021 erfolgen, ein kleiner Teil der Standorte wird noch im laufenden Jahr aktualisiert. Laut Telefónica kommt es dabei nur zu kurzen Unterbrechungen der Netzverfügbarkeit, weil das bereits für 3G verwendete 2.100 MHz Frequenzspektrum lediglich umfunktioniert wird, um es zusätzlich für 4G nutzbar zu machen.
Maximale Datenrate von 225 Mbit/s
Die Umstellung auf 4G ermöglicht eine maximale Datenrate von 225 Mbit/s. Dies ermöglicht auch mobil das Streamen von Videos und Podcasts sowie andere bandbreitenhungrige Anwendungen. Im alten 3G-Netz lag die maximale Downloadrate unter Optimalbedingungen bei 42,2 Mbit/s. Außerdem soll die Umrüstung der Standorte laut Telefónica den Stromverbrauch um bis zu 90 Prozent reduzieren und dank Voice over LTE (VoLTE) die Sprachqualität deutlich steigern.
Telefonie und M2M weiterhin über 2G möglich
Telefónica Deutschland Kunden, die lediglich mobil telefonieren möchten und keinen Datentarif besitzen, können weiterhin das 2G-Netz nutzen. Dies soll weiterhin parallel zum 4G- und 5G-Netz betrieben werden um Dienste wie Machine-to-Machine (M2M) und E-Mail anbieten zu können.
Betroffen sind von der Umstellung also ausschließlich Kunden, die bisher ihre Daten über 3G versenden. Bei Bedarf erhalten Kunden von Telefónica Deutschland eine kostenlose SIM-Karte sowie Hardware-Optionen. Die Vertragsbedingungen und die persönliche Telefonnummer sind von der Technologieumstellung nicht betroffen.