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Virtuelle Server, auch vServer genannt, sind für bestimmte Hosting Einsatzbereiche eine sehr gute Option. Wie das Wort virtuell andeutet, handelt es sich ja eigentlich nicht um einen „echten“ Server, sondern um eine Software, die über den Hauptserver betrieben wird. So können virtuelle Server dort wie ein echter Server konfiguriert werden. Jeder virtuelle Server erhält dadurch natürlich auch eine eigene IP.
Einsatzmöglichkeiten und deren Vor- und Nachteile werden folgend dargestellt.

Virtuelle Server wie eine Wohnung in der Villa

Seit über 20 Jahren werden im Hosting virtuelle Server genutzt und haben erstaunlicherweise immer noch den Status, eine Neuheit zu sein. Erst jetzt rücken sie mehr und mehr in das Blickfeld einer größeren Gemeinde von Hosting Nutzern.
Das folgende Bild soll helfen, die Idee der virtuellen Server zu verstehen:
Der Hauptserver ist eine große Villa. In der Villa kann man einzelne Wohnungen vermieten. Jede dieser Wohnungen hat einen eigenen Zugang, einen Briefkasten und eine Türklingel. Auf die virtuellen Server bezogen heißt das:
– ein eigenes Betriebssystem
– einen eigenen Zugang
– eine eigene IP

Alle Wohnungen teilen sich den Hauptserver als Basismodul für Hosting. Diese Untervermietung des Hauptservers bietet diverse Möglichkeiten: So können sehr unterschiedlich alte Programme und auch unterschiedliche Betriebssysteme gefahren werden. Dennoch bleibt eine hohe Sicherheit gewahrt: Die virtuellen Server sind so eigenständig, dass sie gegen Zugriff innerhalb des Servers vergleichsweise ebenso geschützt sind wie ein Hauptserver vor einem äußeren Zugriff.
Es ergeben sich bei Verwendung von virtuellen Servern eine größere Variabilität im laufenden Einsatz: Das System kann so bei Bedarf während laufendem Betrieb erweitert und aufgerüstet werden. Es kommt dabei zu keinen nennenswerten Ausfallzeiten. Auch ein eventuelles Hardwareproblem kann bei ausreichend vorhandener freier Kapazität sehr schnell umgangen werden: Das laufende Programm bekommt einfach eine neue und freie Wohnung zugewiesen und ist sofort wieder in Betrieb. Derweil kann man sich in Ruhe um die Problematik der Hardwarestörung in der vorübergehend leeren und vormaligen Wohnung kümmern.
Letztlich ist es ja gerade die Technik der virtuellen Server gewesen, die die Basis für die heute selbstverständliche Erstellung und Nutzungen einer Cloud darstellt.

Hosting Vorteile durch virtuelle Server

Durch Einsatz von virtuellen Servern lassen sich Rechenzentren kleiner gestalten. Weniger Maschinen bedeutet weniger Kabel und letztlich mehr Stellfläche. Dies hat einen geringen, aber doch nennbaren Vorteil für die Umwelt: Es wird weniger Strom verbraucht, und ein Rechenzentrum wird so auch weniger aufgeheizt.
Möglicherweise freiwerdender Serverplatz im Rechenzentrum lässt sich aber auch nutzen: Man kann mit freien Servern ein kleines Testzentrum einrichten. Neue Tools und Programme lassen sich so erst einmal in Ruhe beobachten und optimieren, man schießt sich im schlimmsten Fall nicht gleich das ganze System kaputt.
Virtuelle Server lassen sich sehr leicht installieren. Sonst muss man aufwändige und zeitraubende Anfragen an einen neuen Server richten. Im Gegensatz dazu dauert das Einrichten eines neuen virtuellen Servers nur wenige Minuten.
Was aber ist nun mit veralteten Applikationen? Diese finden sich heute überall: Bei Privatpersonen, bei kleinen und auch bei ganz großen Unternehmen. Die gute Nachricht hier: Diese für viel Geld eingekauften oder mit viel Zeitaufwand selbst entwickelten Systeme bräuchten normalerweise dann spezielle Hardware oder die alten gewohnten Betriebssysteme. Der virtuelle Server aber gaukelt diesen Dinosauriern sozusagen genau die Umgebung vor, die sie brauchen. So können solche veralteten Applikationen problemlos weiter mitlaufen.
Wie bereits erwähnt: Die Cloud Technologie ist ohne virtuelle Server gar nicht denkbar.
Nach all diesen Lobeshymnen sollte derjenige, der auf virtuelle Server zurückgreifen möchte, auch an mögliche negative Auswirkungen denken.

Virtuelle Server und ihre Nachteile im Hosting

Da ist zunächst das Problem mit der Leistung: Virtuelle Server brauchen ausreichend Serverplatz. Ist dieser nicht vorhanden und muss er erst angeschafft werden, ist das eine kostspielige Investition. Diese kann dennoch sinnvoll sein, muss aber in der Dimension berücksichtigt werden.
Ebenso wichtig ist abzuklären, wie mit allen anfallenden Fragen zu Lizensierungen umzugehen ist. Dies ist mühsam, aber notwendig.
Sei es in der Prüfung des eigenen und bereits vorhanden Serverpotentials oder sei es für eine Investition: Die Bandbreite für das Hosting muss ausreichend groß dimensioniert sein. Beachtet man dies nicht, werden die virtuelle Server schnell zu Bremsen: Sie drücken die Geschwindigkeit und können sogar „die Leitung verstopfen“.
Virtualisierung ist nur dann sinnvoll handhab- und steuerbar, wenn sie mit einem ausreichend dimensionierten Desktoprechner gefahren wird. Nur so hat man auch den Vorteil, selber schnell eingreifen, verwalten und steuern zu können.
Aus den bereits erwähnten Leistungsgrenzen der virtuellen Server kann es sein, dass besonders Programme, die viel Platz für Speicher oder für Grafik brauchen, für ein Hosting per virtuellem Server nicht geeignet sind. Dies gilt vor allem für Multimedia, komplexe Spiele oder auch umfangreiche Kalkulationsprogramme, für die man dann möglicherweise eine andere Lösung finden muss.

Wer von virtuellen Servern profitiert – ein kleines Fazit

Ungeachtet von möglichen Konsequenzen ist wichtig, dass beim Einsatz eines virtuellen Servers das Verhältnis von Preis und Leistung stimmt. Ganz wesentlich für reibungslosen Einsatz ist, auf den Support und dessen Erreichbarkeit zu achten. Eine Angabe von Serverausfallzeit um 1 Prozent ist annehmbar, dies entspricht der normale Zeit für Wartungsarbeiten.
Wer mit virtuellen Servern beginnt, kann mit einem Anfangspaket von 10 Gigabyte möglichem Traffic nichts verkehrt machen. Wenn Upgrades möglich sind, können diese später bei Bedarf problemlos in Anspruch genommen werden.
Wenn man über das Einstellen von Informationen und Daten hinaus weiteren Service anbieten und eigene Domainserver oder E-Mail-Server selber konfigurieren möchte, sind virtuelle Server ideal. Der Zugriff ist leicht und bequem auch von verschiedenen Orten aus möglich.
Preise vergleichen ist immer sinnvoll. Bei Niedrigpreisangeboten sollte man aber den Aspekt des ausreichenden und verlässlichen Supports besonders genau unter die Lupe nehmen.

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