Wenn man als Besucher auf einer Landing Page ankommt, fühlt man sich eigentlich fast immer erschlagen. Erschlagen von der Flut an Informationen, die auf einen einprasseln. Gerade im amerikanischen Raum sind Landing Pages sehr beliebt und wir Deutschen halten uns an das Vorbild und erstellen ebenfalls Landing Pages mit viel Text, Bildern und nicht zu vergessen den „Call-to-Action Buttons“.
Seit Neustem fügen wir noch ein wesentliches Element hinzu: Video. Denn schließlich ist Video im Web mittlerweile Standard und man kann damit eine sehr viel persönlichere Bindung zu seinem Gegenüber aufbauen.
Das ist soweit auch alles korrekt. Dennoch sollte man sich überlegen, ob mehr unbedingt immer eine gute Idee ist. Also mehr Text, mehr Video, mehr Bilder und mehr Aufforderungen zum Kauf.
Die Landing Page in der realen Welt
In aller Regel lässt sich niemand „überreden“ etwas zu kaufen, dass er so gar nicht braucht. Als Beispiel lässt sich hier ein Autowaschcenter aufführen. Direkt vor dem Waschpark wurde eine Baustelle aufgebaut und über Wochen wurde dort repariert und gewerkelt. Dies schien für den Waschpark eine ziemliche Einschränkung zu sein und musste wohl zu Umsatzeinbußen führen. Dies schien jedoch nicht der Fall zu sein. Als die ersten Sonnenstrahlen nach dem Winter hervorkamen, schienen alle Autofahrer beschlossen zu haben, dass sie ihr Auto waschen mussten. Das war nur natürlich, schließlich sollte der Dreck vom Winter ab.
Gut für den Waschpark: Die Autofahrer fanden zu halb zugebaute Einfahrt, gut verdeckt von der Baustelle, ohne große Probleme. Besser noch, sie hatten auch kein Problem damit einen Umweg über die daneben gelegene Werkstatt zu machen, um den Waschpark zu erreichen.
Das Fazit hier ist deutlich: Auch wenn der Waschpark dank der Baustelle kaum eine „Landing Page“ (sprich: Einfahrt) hatte, fanden die Autofahrer, die ihr Auto waschen wollten, dorthin.
Das zeigt uns eines ganz deutlich: Wer ein Produkt (in diesem Fall eine Autowäsche) möchte, findet auch zu ihm.
Was bedeutet dies für eine Landing Page?
Zunächst einmal nimmt das den Druck von Ihren Schultern. Denn es steht fest, dass Kunden, die von Ihrem Produkt überzeugt sind, kaufen – egal, wie gut oder schlecht Ihre Landing Page ist. Nur, wenn der „Jetzt kaufen“ Button nicht funktioniert, werden Sie keinen Verkauf tätigen.
Wichtig ist allerdings auch, dass Sie eine Beziehung zu Ihrem Kunden aufbauen. Da Sie nicht persönlich anwesend sein können, müssen Sie dies mit Video, Bild und Text bewerkstelligen. Was zählt ist letztlich aber das Gesamtbild und weniger ein einzelner Punkt.
Die 5 Elemente einer guten Landing Page
Auf fünf wichtige Elemente sollten Sie auf einer guten Landing Page allerdings nicht verzichten. Anders als der Waschpark können Sie nicht mit einem einzigen Wort Ihre Leistung beschreiben sondern müssen dem Kunden erklären, was er für sein Geld bekommt.
1. Ihr Alleinstellungsmerkmal (USP)
Erklären Sie dem Kunden ganz genau, was Sie anbieten. Lassen Sie ihn nicht erst ellenlang durch Ihren Verkaufstext scrollen bis er schließlich weiß, was er zu welchem Preis bekommen könnte. Kommunizieren Sie dies schon zu Beginn ganz deutlich. So verschwenden Sie nicht Ihre Zeit und die Ihres Kunden. Nichts ist ärgerlicher als sich 10, 20 oder sogar 30 Minuten mit Text auseinander zu setzen, den man nicht lesen müsste, um zu verstehen, was man an dieser Stelle bekommen kann.
Starten Sie mit einer aussagekräftigen Überschrift und einer unterstützenden Subline. Sagen Sie genau, was Sie anbieten und vor allem, was Ihr Angebot einzigartig macht.
Wenn Sie an dieser Stelle überzeugen, wird Ihr Kunde weiterlesen. Schließlich haben Sie ihm schon deutlich gemacht, warum das Angebot, das Sie haben, für ihn interessant ist.
2. Ihr Verkaufsvideo
Nachdem Sie über Ihr Alleinstellungsmerkmal gesprochen haben, ist es eine gute Idee persönlich Kontakt aufzunehmen. Im Internet können Sie dies mit Hilfe eines Videos tun. In dem Video können Sie zum einen sich vorstellen zum anderen aber auch Ihr Produkt in Gebrauch zeigen. Wenn Sie keine Möglichkeit haben ein Video zu erstellen, können Sie dies natürlich auch mit Text und Bildern machen. Dies ist aber schwieriger als mit einem Video. In einem Video kommt Ihre Persönlichkeit besser zum Ausdruck.
3. Der Vorteil Ihres Angebots
An dieser Stelle können Sie noch einmal alle wesentlichen Vorteile Ihres Angebots in Form einer Liste zusammenfassen. Dies ist vor allem für die Menschen von Vorteil, die sich Ihr Video nicht sofort ansehen und erst einmal Ihre Verkaufsargumente überfliegen. Legen Sie eine Liste an und notieren Sie alle Argumente, die für einen Verkauf sprechen, noch einmal.
4. Die Empfehlung anderer Kunden
Zeigen Sie, was andere über Ihr Produkt zu sagen haben. Kein Verkaufsargument ist stärker als der sogenannte „Social Proof“. Wenn andere Ihr Produkt schon haben und dieses für „Gut“ befinden, zeigen Sie es. Bitten Sie diese Kunden um ein Statement und gerne auch um ein Foto, das Sie auf Ihrer Landing Page zeigen. Denn wenn andere Ihnen ihre Unterstützung zusichern, ist es in den Augen Ihrer potentiellen neuen Kunden sehr wahrscheinlich, dass Ihr Produkt nicht schlecht ist.
5. Ihr „Call to Action“
Ihr „Call to Action“ ist nichts anderes als ein Aufruf entweder nun den Kauf durchzuführen oder aber sich zum Beispiel in Ihren Newsletter einzutragen, um weitere Informationen zu erhalten.
Beide Vorgehensweisen sind legitim. Sie sollten sich jedoch darüber bewusst sein, dass Ihre Kunden bis zu sieben Mal Kontakt zu Ihnen haben müssen bis sie schließlich einen Kauf tätigen. Aus diesem Grund ist es empfehlenswerter hier nicht direkt um einen Kauf zu bitten sondern erst einmal die Emailadresse in Ihren Verteiler aufzunehmen.
Für den Kunden ist diese Hürde sehr viel leichter zu nehmen, gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit wieder Kontakt aufzunehmen. Die Frage nach dem Kauf Ihres Produkts könnten Sie an dieser Stelle noch häufiger verlieren als gewinnen. Daher ist es zunächst besser um die Emailadresse zu bitten als um den Kauf.
Fazit
Um das Design einer Landing Page sind viele Mythen entstanden. Natürlich mag die eine besser konvertieren, das heißt eher zu einem Kauf oder einer Kontaktaufnahme führen, als eine andere. Am Ende gilt es jedoch, den potentiellen Kunden nicht zu überfallen sondern ihm aufzuzeigen, warum er sich für Sie und Ihr Angebot entscheiden sollte. Wenn er dies für seine Bedürfnisse passend hält, wird er den „Jetzt kaufen“ Button früher oder später betätigen, ganz wie die Kunden des Waschparks einen Weg finden, um ihr Auto waschen zu lassen.