Grundsätzlich ist ein Passwort Manager eine praktische und hilfreiche Möglichkeit, das eigene Gedächtnis zu unterstützen. Gerade für diejenigen, die täglich und viel am Computer arbeiten und sich dabei mit einer Vielzahl von Passwörtern an unterschiedlichen Stellen einloggen müssen, profitieren von seinen Funktionen und von seiner Unterstützung. Allerdings bringt ein Passwort Manager nicht immer ausschließlich Vorteile bei seiner Benutzung. Wer sich für einen Passwort Manager zur Verwaltung seiner Login-Daten entscheidet, sollte diese Nachteile berücksichtigen und bedenken.
1. Das Vergessen der Passwörter
Die Kennwortverwaltung durch einen Passwort Manager bringt den einfachen Nachteil mit sich, dass sie das Vergessen der Passwörter unterstützt. Im Idealfall sollten die Passwörter im Kopf gespeichert sein, um sie in jeder Situation eingeben zu können – auch, wenn der Passwort Manager einmal nicht verfügbar ist. Wer sich bei seinen Login-Daten voll und ganz auf den Passwort Manager verlässt, neigt dazu, selbst besonders wichtige und häufig verwendete Passwörter zu vergessen.
2. Das Vergessen des Hauptpassworts
Ein Passwort Manager wird ebenfalls durch ein Passwort gesichert, das als Hauptpasswort bezeichnet wird. Dieses muss besonders stark und sicher sein, da es eine besondere Schutzfunktion hat. Denn wer das Hauptpasswort für den Passwort Manager kennt, der kann auch alle anderen Passwörter in Erfahrung bringen. Und natürlich besteht das Risiko, dass ein Nutzer dieses Hauptpasswort vergisst und/oder verliert. Deshalb ist es wichtig, auch für das Hauptpasswort geeignete Sicherungsmaßnahmen zu treffen.
3. Das Bekanntwerden des Hauptpassworts
Da das Hauptpasswort (auch als Masterpasswort bezeichnet) alle anderen im Passwort Manager gespeicherten Passwörter schützt, stellt es ein besonderes Risiko dar. Dritte, die dieses Passwort in Erfahrung bringen, haben mit ihm Zugriff auf alle anderen Passwörter. Ein sorgloser Umgang mit dem Hauptpasswort ist deshalb unbedingt zu vermeiden. Wer es sich nicht merken kann oder möchte, sollte es so speichern, dass es sicher verwahrt und für andere nicht oder nur sehr schwer zugänglich ist.
4. Die Abhängigkeit von der Datenbank
Die Passwörter, die im Passwort Manager hinterlegt werden, werden in einer Datenbank gespeichert, die dem einzelnen Nutzer zugeordnet ist. Das zuverlässige Funktionieren hängt also von der Funktionsfähigkeit der Datenbank ab und von denjenigen, die diese Datenbank verwalten. Wenn die Datenbank beschädigt oder gelöscht wird, müssen Sicherungskopien existieren. Für einen Passwort Manager sollte also eine Software ausgewählt werden, die von einem bekannten Unternehmen stammt, von dem zu erwarten ist, dass es mit seinen Datenbanken sorgfältig umgeht. Das gilt nicht nur für den Bestand der Datenbank, sondern auch für deren Schutz. Zum Beispiel sollten die hinterlegten Passwörter nicht einfach unverschlüsselt in der Datenbank gespeichert werden, da sie sonst für Dritte zu einfach zugänglich sind.
5. Nachteile von Passwort Managern im Browser
Eine Software für Passwort-Verwaltung ist auch in den meisten Webbrowsern enthalten. Allerdings ist diese nicht immer ganz ausgereift und bietet deshalb Nachteile bei ihrer Verwendung. Zum Beispiel sind die hinterlegten Passwörter nicht immer gesichert. Wenn zum Beispiel Dritte Zugriff auf den gerade laufenden (oder selbst nicht mit einem Passwort geschützten) Rechner erlangen, können Sie mittels weniger Klicks an die im Browser gespeicherten Passwörter gelangen. Allerdings sind die Entwickler von Browsern derzeit bemüht, diese Sicherheitslücke zu schließen.
6. Passwörter auf engstem Raum
Wenn Dritte Einblick in die im Passwort Manager gespeicherten Zugangsdaten erlangt haben, müssen alle Passwörter komplett ausgetauscht werden. Das ist der Nachteil, wenn alle Passwörter an einem einzigen Ort (dem Passwort Manager) zugänglich gemacht werden. Je nach Umfang kann der Austausch sehr zeitaufwändig werden. Außerdem besteht hier die Gefahr, dass einzelne Passwörter beim Austausch vergessen werden.