Bei der Auswahl eines Hosting-Betriebssystems stehen in der Regel Linux und Microsoft Windows zur Verfügung. Jene Wahlmöglichkeit wirft indes die Frage nach dem besseren OS für das Hosting auf. Um eine angemessene Entscheidung zu treffen, sollten die Vor- und Nachteile der Kandidaten erörtert werden.
Linux Hosting
Linux ist mit ca. 70 Prozent Verbreitung in der Serverbranche die beliebteste Hosting-Plattform. Es umfasst mehrere hundert verschiedener Variationen, die für jeden Einsatzzweck den passenden Unterbau bieten. Die publiksten Varianten, sogenannte Distributionen, sind Red Hat, Debian und Suse Linux. Die Wahl der Distribution spielt jedoch meist eine untergeordnete Rolle, da alle Abwandlungen die Nachinstallation von Programmen und Paketen unterstützen. Das freie Betriebssystem vereint mehrere Vorteile gegenüber der Windows-Plattform:
Da Linux frei ist, fallen auch keine Kosten für den Erwerb an. Diese Einsparung kann der Hosting-Betreiber direkt an die Kunden weitergeben und so die Fixkosten senken. Des Weiteren spielt die Unterstützung von Skriptsprachen eine gewichtige Rolle. Egal ob PHP, Ruby, Perl oder Python eingesetzt werden soll, Linux liefert die Support standardmäßig mit.
Trotz dieser Vorteile hat Linux auch eine gravierende Schwäche. Die Unterstützung von Microsoft-Diensten wie ASP und .NET. Zwar gibt es freie Implementierungen, doch jene sind geringer verbreitet und schwieriger in der Handhabung im Vergleich zu den originalen Umsetzungen von Microsoft.
Windows Hosting
Viele Anwender denken, dass wenn auf ihrem heimischen PC Windows läuft, der Umgang mit einem Windows-Hosting-Server unproblematischer ist. Dem ist leider nicht so. Ein Windows-Server unterscheidet sich maßgeblich von einem heimischen PC. Die Interaktion mit dem Server findet nicht in einer klassischen Desktopumgebung statt, sondern wird in der Regel über ein Webinterface oder Diensten wie FTP und SSH erledigt. Daher sollten nur echte Vorteile genannt werden. Diese betreffen vor allem die native Unterstützung von ASP und .NET. Ebendiese Programmiersprachen werden durch ihre Leistungsfähigkeit immer populärer.
Der größte Nachteil ist die deutlich geringere Verbreitung von Windows im Hosting-Alltag. So kann es unter Umständen schwierig werden, ein geeignetes Windows-Hosting-System mit dem angestrebten Funktionsumfang zu finden.
Weiterhin ist Windows nicht frei und für den Erwerb bzw. die Nutzung fallen Lizenzkosten an. Diese Gebühren erhöhen für gewöhnlich den Nutzungspreis für den Endkunden.
Windows vs. Linux: Gemeinsamkeiten
Trotz der Unterschiede gibt es auch Gemeinsamkeiten bzw. vergleichbare Eigenschaften. Hier hatte in einigen Punkten Linux noch vor wenigen Jahren die Nase vorn und einige Aspekte hätten als Vorteile von Linux gegolten. Es gibt zwar weiterhin viele subjektive Einschätzungen, dennoch unterscheiden sich beide Betriebssysteme beispielweise nur marginal in der Performance. Die Erfahrungen im Umgang mit beiden Systemen seitens der Administratoren lassen kaum Differenzen in der Leistung und Stabilität erkennen.
Weiterhin ist die Handhabung in den mehrheitlichen Fällen annähernd identisch. Egal ob Windows oder Linux: Der Hosting-Server wird vorwiegend per FTP, SSH oder Webschnittstelle administriert.
Ein nicht zu verachtender Punkt ist die Sicherheit. Beide Betriebssysteme sind in etwa gleich sicher und bieten hervorragende Sicherheitsmechanismen.
Fazit
Es kann keinen klaren Gewinner der Betriebssysteme geben. Im Umgang, Performance und Sicherheit bestehen nur marginale Unterschiede. Vielmehr hängt die Auswahl vom Einsatzzweck und den benötigten Diensten ab. Wenn ASP oder .NET benötigt wird, sollte Windows in Betracht gezogen werden. Anderenfalls kann der Nutzer auf das freie, kostenlose und verbreitetere Betriebssystem Linux zurückgreifen.