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Notfall-Reparatur: Häufige WordPress-Fehler & wie du sie schnell behebst

Wenn deine WordPress-Seite plötzlich nur noch einen weißen Bildschirm zeigt oder du eine „Datenbankverbindung fehlgeschlagen“-Meldung bekommst, stehst du vermutlich vor einem der häufigen WordPress-Probleme. In diesem Artikel zeige ich dir typische Common WordPress Errors und wie du sie schnell und sicher selbst behebst.

Zentrale Punkte

  • White Screen: Ursachen sind meist fehlerhafte Plugins oder Speicherprobleme
  • Fehler 500: .htaccess-Probleme oder inkompatible Erweiterungen
  • Datenbankfehler: Falsche Zugangsdaten oder Serverprobleme
  • Permalinks: 404-Fehler nach Änderungen an Plugins oder Themes
  • Debug-Modus: Fehlerquelle direkt im Code sichtbar machen
Notfall-Reparatur bei WordPress-Fehlern

1. Der gefürchtete White Screen of Death (WSoD)

Der White Screen of Death (WSoD) ist einer der häufigsten Fehler – plötzlich erscheint beim Aufruf der Seite oder des Dashboards ein leerer weißer Bildschirm. Meist liegt das Problem bei einem Plugin oder Theme. Auch PHP-Speichergrenzen spielen hier eine Rolle.

Ich starte meine Reparatur meist mit dem Deaktivieren der Plugins über FTP. Dazu einfach im Verzeichnis /wp-content/plugins den Plugin-Ordner umzubenennen oder alle Plugins in Unterordner verschieben. Dann wechselst du testweise auf ein Standard-Theme wie „Twenty Twenty-Four“, um das Theme als Fehlerquelle auszuschließen.

Hilft das nicht, erhöhe ich den verfügbaren PHP-Speicher. In der Datei wp-config.php setze ich:
define('WP_MEMORY_LIMIT', '256M');

Für weitere Hinweise aktiviere ich den Debug-Modus:
define('WP_DEBUG', true);

2. Der 500 Internal Server Error

Ein 500er-Fehler wirkt schlimmer, als er oft ist. Ich beginne mit dem Umbenennen oder Löschen der aktuellen .htaccess-Datei und dem automatischen Erstellen einer neuen, indem ich im Dashboard unter Einstellungen → Permalinks einfach neu speichere.

Wenn das nicht reicht, deaktiviere ich Plugins und Themes einzeln. Auch der PHP-Speicher kann schuld sein – also wie gehabt: define('WP_MEMORY_LIMIT', '256M');

Profis schauen zusätzlich in die Server-Logs (meist im Hosting-Bereich zu finden), um Details zum Auslöser zu identifizieren.

3. Verbindungsfehler zur Datenbank

Der Fehler „Error establishing a database connection“ bedeutet: WordPress kommt nicht an die Daten ran. Häufig ist die wp-config.php falsch – vor allem Benutzername, Passwort oder Domain des Datenbankhosts.

Ich prüfe in der Datei folgende Einträge:

  • DB_NAME
  • DB_USER
  • DB_PASSWORD
  • DB_HOST

Lautet dein Datenbank-Host nicht „localhost“, findest du den Namen oft im Hosting-Menü. Manchmal hilft ein Neustart des MySQL-Diensts oder ein Speicher-Upgrade, wenn du wenig Webspace übrig hast.

4. 404-Fehler – Permalinks korrigieren

Du klickst auf Seitenlinks und bekommst nur „Seite nicht gefunden“? Dann liegt wahrscheinlich ein Problem bei der Permalink-Struktur vor. Ursache hierfür sind häufig Theme- oder Plugin-Änderungen.

Ich löse das schnell durch Speichern der Permalinks neu. Gehe dazu im WordPress-Admin unter Einstellungen → Permalinks und klicke einfach auf „Änderungen übernehmen“, ohne etwas zu verändern. WordPress schreibt dadurch eine .htaccess-Datei mit den aktuellen Regeln.

5. Login-Probleme oder Weiterleitungsschleifen

Wenn die Anmeldeseite sich immer wieder lädt oder eine Fehlermeldung „zu viele Weiterleitungen“ erscheint, denke ich an Cookie-Fehler oder URL-Konflikte. Dann lösche ich sowohl Browser-Cache als auch Cookies.

Nutzt du ein anderes Domain-Setup (z. B. www und ohne www), prüfe die Site- und Home-URL in der Datenbank. Ich greife per phpMyAdmin auf die Tabelle wp_options zu und aktualisiere dort siteurl und home passend.

Ein häufiger Stolperstein ist die Plugin-Reihenfolge – daher deaktiviere ich problematische Erweiterungen testweise per FTP.

6. Themes und Plugins als Fehlerquelle

Bei vielen häufigen WordPress-Fehlern sind Plugins schuld, die nicht mehr aktuell sind. Ich deaktiviere zuerst Plugins, besonders Sicherheits-, Cache- und SEO-Erweiterungen, da sie tief ins System eingreifen.

Sobald das Problem weg ist, reaktiviere ich sie einzeln. Beim Theme teste ich kurz mit dem Standard-Skin von WordPress. In solchen Fällen wechsle ich früher oder später auf ein gut gepflegtes Theme.

7. Probleme durch veraltete PHP-Versionen

Massive Einschränkungen entstehen, wenn du auf veraltete Servertechnik setzt. Viele Erweiterungen und sogar der WordPress-Kern brauchen PHP 8.0 oder höher. Verwendest du PHP 7.4 oder älter, bekommst du häufig Fehlermeldungen oder Timeouts.

Ich aktualisiere die PHP-Version im Adminbereich meines Hosting-Anbieters. Bei webhoster.de geht das in wenigen Sekunden. Falls das System unzuverlässig bleibt, ziehe ich einen Hosterwechsel in Betracht.

Platz Hosting Anbieter WordPress-Kompatibilität Performance Preis-Leistung
1 webhoster.de Exzellent Sehr hoch Sehr gut
2 Hoster B Gut Hoch Gut
3 Hoster C Mittel Durchschnitt Mittel

8. Fehlerorte mit WordPress-Debug finden

Viele Probleme erkenne ich erst mit aktivem Debug-Modus. Dazu öffne ich per FTP die wp-config.php und ändere diese Zeile:

define('WP_DEBUG', true);

WordPress gibt dann alle Meldungen direkt auf der Seite aus. Nach der Reparatur muss der Debug-Modus unbedingt wieder deaktiviert werden – sonst zeigt deine Website auch Besuchern interne Infos:

define('WP_DEBUG', false);

9. Fehlerquellen erkennen und vorbeugen

Fehler entstehen oft durch veraltete Plugins, Updates ohne Backup oder unpassende Hosting-Konfigurationen. Ich schreibe mir vor jeder WordPress-Änderung ein vollständiges Backup. Dafür nutze ich ein Plugin oder das Export-Tool des Hosters.

Auch eine Staging-Umgebung – eine Kopie der Seite zum Testen – schützt vor Ausfällen. Viele gute Hoster bieten das an. Wer wissen möchte, worauf Anfänger oft reinfallen, liest den Artikel über typische WordPress-Fehler bei Einsteigern.

10. Wann ich lieber Profis rufen würde

Bei gehackten Websites, korrupten Datenbanken oder einer kompletten Zerstörung des Layouts wende ich mich an einen spezialisierten Notfall-Service. Solche Situationen erfordern tiefere Eingriffe und Kenntnisse.

Auch wenn du nach einem Update nur noch einen „Parse Error“ siehst oder sich dein kompletter Editor zerschossen hat, kannst du Unterstützung holen. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag über zerschossene Layouts und Backend-Fehler.

11. SSL-/HTTPS-Probleme rechtzeitig beheben

In vielen Fällen unterschätzen Nutzer die Wichtigkeit einer korrekten SSL-/HTTPS-Konfiguration. Häufige Symptome sind „Mixed Content“-Warnungen, bei denen Teile der Seite noch unverschlüsselt ausgeliefert werden, oder Browser-Fehler wie „Unsicher“ im Adressfeld. Ich achte bei meinem Hosting darauf, dass das SSL-Zertifikat richtig eingebunden ist. Wenn nach der Umstellung noch einige Skripte oder Bilder auf HTTP verweisen, setze ich ein Search-and-Replace-Tool wie „Better Search Replace“ ein, um alle URLs anzupassen. Auch Plugins wie „Really Simple SSL“ können hier helfen, indem sie automatisch HTTP-Assets auf HTTPS umleiten.

Manchmal stößt man auch auf das Problem, dass das Zertifikat abgelaufen ist oder gar keins eingerichtet wurde. Dann erhalte ich entweder eine Warnung im Browser oder im WordPress-Dashboard Hinweise auf eine unsichere Verbindung. Spätestens jetzt ist es Zeit, das Zertifikat über den Hoster zu erneuern oder Let’s Encrypt zu aktivieren. Bei manchen Anbietern lässt sich das mit wenigen Klicks bewerkstelligen, bei anderen muss man die Zertifikate manuell hochladen. Wichtig ist, im Zweifelsfall nachzuvollziehen, ob das SSL korrekt weiterleitet und ob alle Pfade im Theme oder in Plugins (z. B. URLs zu JS- und CSS-Dateien) wirklich auf HTTPS stehen.

12. Fehlerquellen bei WordPress-Migrationen oder Domainwechsel

Ein weiterer häufig unterschätzter Punkt für WordPress-Fehler ist die Migration, also wenn du deine Website auf einen neuen Server oder eine andere Domain umziehst. Dabei können gleich mehrere Probleme entstehen: Pfade zu Medien stimmen nicht mehr, Datenbank-Links verweisen noch auf die alte Domain oder der SSL-Pfad wird nicht korrekt erkannt.

Ich nutze beim Umzug gerne ein Plugin wie „Duplicator“ oder „All-in-One WP Migration“, das die Datenbank automatisch anpasst. Sobald die Website auf dem neuen Server liegt, teste ich die Permalinks, das Dashboard und alle wichtigen Seiten. Funktioniert etwas nicht, schaue ich in der Datenbank nach, ob die Werte in siteurl und home der wp_options-Tabelle stimmen. Auch Widgets oder Menüs verlieren manchmal ihre Zuweisung, wenn intern noch alte IDs oder Pfade referenziert werden.

Relativ typisch ist nach dem Umzug ein 404-Fehler bei Unterseiten, wenn in der .htaccess oder in den Permalink-Einstellungen alte Regeln stehen. Ich gehe daher regelmäßig in „Einstellungen → Permalinks“ und speichere einfach neu ab. Danach funktionieren die Links in der Regel reibungslos.

13. WP-CLI für tiefere Einblicke nutzen

WP-CLI ist das offizielle Command-Line-Tool für WordPress und wird von vielen Hosting-Anbietern unterstützt. Ich persönlich setze es ein, um Plugins schneller zu aktualisieren, Themes rasch zu deaktivieren oder die Datenbank auf Fehler zu prüfen. Mit Befehlen wie wp plugin deactivate --all kann ich im Handumdrehen alle Plugins abschalten, ohne mich ins Dashboard einzuloggen.

Bei kniffligen Fehlern verschaffe ich mir so auch einen Überblick über die installierten Themes: wp theme list zeigt mir, welche Themes aktiv sind und welche Versionen genutzt werden. Eine weitere praktische Funktion ist das Reparieren der Datenbank mittels wp db repair. Dazu muss allerdings in der wp-config.php der Befehl define('WP_ALLOW_REPAIR', true); aktiviert sein. Gerade bei dubiosen Fehlern, die auf Datenbanktabellen hinweisen, ist das häufig meine erste Anlaufstelle.

14. Probleme bei Cron-Jobs und Zeitsteuerungen

Ein Aspekt, der gerne übersehen wird, sind die WordPress-internen Cron-Jobs. Diese sorgen beispielsweise für das automatische Veröffentlichen geplanter Beiträge oder das regelmäßige Ausführen von Wartungsaufgaben bei Plugins. Wenn Cron nicht richtig funktioniert, verpasst du Terminveröffentlichungen, Updates werden abgebrochen oder Plugins können ihre Aufgaben nicht erledigen.

Ich prüfe daher in meiner wp-config.php, ob DISABLE_WP_CRON auf false steht und ob mein Hosting einen echten Cron-Job nutzt, um den WordPress-Cron anzustoßen. Bei stärkeren Traffic-Seiten kann es Sinn machen, den WP-Cron zu deaktivieren und stattdessen einen System-Cron einzurichten, der alle 15 Minuten wp-cron.php aufruft. Auch hier helfen die Server-Logs, um zu schauen, ob sich Fehler in der Cron-Ausführung verbergen.

15. Stolpersteine bei automatischen Updates

Automatische WordPress-Updates sind einerseits hilfreich, um Sicherheitslücken möglichst schnell zu schließen. Andererseits können sie unvorhergesehen zu Kompatibilitätsproblemen führen, wenn Themes oder Plugins noch nicht auf die neueste Version vorbereitet sind. Sobald ein Major-Update von WordPress ansteht, sichere ich zuerst meine gesamte Website per Backup. Dann prüfe ich, ob in den Plugin-Beschreibungen oder Entwickler-Foren bekannte Konflikte gemeldet wurden.

Manchmal lohnt es sich, automatische Updates nur für kleinere Versionen beizubehalten und größere Versionssprünge manuell durchzuführen. So kann ich vor dem Update alle nicht kompatiblen Erweiterungen deaktivieren oder durch Alternativen ersetzen. Falls es nach dem Update zu Fehlermeldungen kommt, kann ich schneller eingrenzen, welches Plugin die Ursache ist, da ich ja bereits wusste, was sich im System geändert hat.

Nutzt du ein veraltetes Theme, kann es vorkommen, dass neue Funktionen des WordPress-Kerns nicht mehr richtig angesprochen werden. In solchen Fällen erfolgt der klassische White Screen oder ein 500er Error, weil das Theme auf veraltete Hooks und Funktionen verweist. Ein Update oder Wechsel auf ein aktuelles Theme ist dann häufig der einzige Weg, diese Inkompatibilitätsprobleme zu beseitigen.

16. Sicherheitsplugins und deren Tücken

Um ihre WordPress-Installation zu schützen, installieren viele Anwender Sicherheitsplugins wie Wordfence, iThemes Security oder ähnliche Lösungen. Ich nutze diese Tools, um potenzielle Einbruchsversuche zu überwachen und Login-Versuche einzuschränken. Dabei kann es allerdings passieren, dass zu rigide Firewall-Einstellungen dein eigenes Backend blockieren. Plötzlich ist man ausgesperrt und erhält beim Login eine kryptische Fehlermeldung.

In solchen Situationen deaktiviere ich das Sicherheitsplugin testweise per FTP, indem ich den Plugin-Ordner einfach umbenenne. Melde ich mich dann problemlos an, weiß ich, dass die Feineinstellungen der Security-Erweiterung zu streng sind. Gleiches gilt für manche IP-Blocker oder Admin-Verschleierungsfunktionen. Werden hier falsche Einträge hinterlegt, kommt man nicht mehr an seine WordPress-Installation heran.

Neben der Firewall überwachen manche Sicherheitsplugins auch Dateiänderungen in WordPress, was zwar gut ist, aber bei Updates jede Menge Fehlalarme generieren kann. Ich empfehle daher, die Scan-Intervalle anzupassen und sicherzustellen, dass wichtige core-Dateien nicht fälschlicherweise blockiert werden.

Gut vorbereitet statt hilflos

Viele Fehler lassen sich mit einem strukturierten Vorgehen und etwas Ruhe schnell lösen. Ich empfehle regelmäßige Updates, geprüfte Plugins und ausreichend Webspace. In kritischen Situationen helfen Notfall-Tools und ein transparenter Hosting-Support.

Bleibt deine Seite trotz aller Maßnahmen unsicher oder reagieren selbst logische Maßnahmen nicht, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Der Artikel über WordPress-Sicherheit nach einem Hackerangriff gibt dir erste Tipps für den Ernstfall.

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