Es ist relativ einfach, eine eigene Website zu erstellen. Früher musste man sich stundenlang in HTML einlesen oder einen teuren Programmierer engagieren. Mit einem Homepagebaukasten gehören diese Zeiten der Vergangenheit an.
Baukästen wie Jimdo oder Strato ermöglichen es Ihnen, preiswert und ohne technisches Know-how eine Homepage zu gestalten. Alle Änderungen lassen sich bequem von daheim aus durchführen, für die es sonst eine Web-Agentur benötigen würde. Gerade für kleine Onlineshops, die auf ihr Budget achten müssen, ist das ein wichtiger Punkt.
Homepagebaukasten: Fluch oder Segen?
Gerade Designer und Programmierer lassen an ihnen kein gutes Haar. Für sie sind es lieblose Content-Management-Systeme, von denen sich Anfänger fernhalten sollten. Das ist harte Kritik, die keine Überraschung ist: Schließlich sind ihre (teuren) Dienste nicht mehr vonnöten.
Die Wahrheit liegt in der Mitte. Es kommt darauf an, welche Anforderungen Sie an eine Website stellen. In den meisten Fällen reicht der Leistungsumfang eines Baukastens vollkommen aus. Jedoch weisen die Anbieter untereinander enorme Qualitätsunterschiede auf.
Viele Dienstleister werben mit „kostenlosen“ Homepages: Wer sich mehr Leistung oder eine eigene Domain wünscht, muss sich langfristig an den Anbieter binden. Ein schneller Wechsel ist unmöglich, da sich die Daten nicht exportieren lassen. Planen Sie diese Kosten bitte mit ein.
Die folgenden Testberichte helfen Ihnen dabei, sich für den besten Anbieter zu entscheiden.
#1. Jimdo
Mit Jimdo können Sie aus etwa 150 Vorlagen eine Homepage gestalten. Wer technisch eher weniger begabt ist, wird am In-Page-Konzept seine Freude haben: Alle Seiten lassen sich direkt ohne Umwege bearbeiten.
Optisch hat dieser Anbieter einiges „auf dem Kasten“: Die Templates machen einen hochwertigen Eindruck und können individuell editiert werden. Jimdo erlaubt es Ihnen, Bilder, Farben, Hintergründe und weitere Bestandteile zu verändern. Eigene Bilder lassen sich überall einfügen, wo Sie es sich wünschen. Zudem stehen Ihnen Bildergalerien, ein Blog, Kontaktformulare und ein Newsletter zur Verfügung. Falls es an einer Funktion mangelt, können Sie sogar einen HTML-Quellcode einbauen.
Wer es noch individueller mag, kann eigene Layouts erstellen. So erkennen nur noch Experten, dass Sie einen Homepagebaukasten benutzen. Das geht daheim am PC und unterwegs am Smartphone.
Jimdo wird wichtigen SEO-Kriterien gerecht, da es Responsive Webdesign nutzt. Das bedeutet, dass die Website mobil schön anzusehen ist. Natürlich gilt das auch für den Onlineshop, der je nach Bedarf erweitert werden kann. Der maximale Umfang erfordert den teuersten Tarif, um uneingeschränkt Produkte anbieten zu können. Im kostenlosen Standardtarif können Sie globale Einstellungen vornehmen, während weitere Optionen extra Geld kosten. Anschließend können Sie einzelne Seiten optimieren.
Sie haben die Wahl zwischen JimdoFree, JimdoPro und JimdoBusiness. Nutzen Sie die kostenlose Basisversion, um sich mit dem Programm vertraut zu machen. Dafür stehen 500 Megabyte Speicherplatz bereit.
+ Hochwertige Optik
+ Bearbeitung aller Inhalte möglich
+ Full Responsive
– Kostenlos nur globale SEO-Einstellungen
#2. WiX
Im Vergleich zu Jimdo bietet WiX seinen Kunden mehrere hundert Vorlagen an. Sie sind für alle möglichen Endgeräte optimiert und damit Full Responsive.
Die Arbeit mit dem Programm ist relativ simpel: Zuerst wählen Sie eine Vorlage aus und bearbeiten per Klick den gewünschten Bereich. Praktische Einführungsvideos erklären Ihnen jeden Bearbeitungsschritt. Bevor Sie eine Website online stellen, können Sie diese mit der Vorschaufunktion austesten. So sehen Sie mögliche Fehler und können Sie korrigieren, ohne dass es Ihre Kunden mitbekommen.
Wie bei jedem anderen Homepagebaukasten können Sie auch bei WiX wichtige Tools einbauen. Bereits integriert sind übliche Verdächtige wie etwa ein Blog, die Chatfunktion, ein Onlineshop oder der Newsletter. Besonders praktisch ist der interne Mitgliederbereich. Während andere Baukästen nur eigene Programme anbieten, können Sie hier Tools von externen Anbietern erwerben. Das Tool „WiX SEO Wizard“ hilft Ihnen bei der Suchmaschinenoptimierung weiter. Zusätzlich gibt es viele nützliche Tipps, wie Sie Ihre Beiträge effektiver gestalten können. Wer noch mehr SEO benötigt, kann Google Analytics schnell und einfach einbauen.
Insgesamt stehen fünf verschiedene Pakete zur Auswahl, wovon die kostenlose Variante nur Basisfunktionen zur Verfügung stellt. Um den Anbieter zu testen, reicht das völlig aus.
+ Schöne Vorlagen & Layouts
+ Intuitive Bedienung
+ Erklärungsvideos
– Kostenlose Basisfunktion könnte mehr Funktionen haben
#3. 1&1
Der Fokus von 1&1 liegt auf kleinen und mittelständischen Unternehmen. Daher gibt es viele Layouts für alle möglichen Berufsgruppen wie Ärzte, Köche oder Maler. Die Bearbeitung einer Website erfolgt über den Drag-and-Drop-Editor, der von Anfängern leicht zu bedienen ist.
Wie bei allen anderen Baukästen können Sie Plugins wie Forum, Gästebuch oder Newsletter nutzen. Insgesamt warten etwa 300 Tools auf ihren Einsatz.
Der Anbieter 1&1 bietet Ihnen ein eigenes Statistik-Tool, wobei Sie auch Google Analytics installieren können. Mit dem Plus-Tarif erhalten Sie das „Social Media Center“ für Marketing-Maßnahmen in sozialen Netzwerken. In diesem Tarif ist ein SEO-Assistent inbegriffen, der Sie bei der Suchmaschinenoptimierung unterstützt. Die Pro-Version erlaubt es Ihnen, einen vollwertigen Onlineshop zu erstellen, inklusive Amazon- oder eBay-Anbindung. Mit den günstigen Tarifen können Sie bis zu 10 kostenlose Produkte verkaufen, während diese Grenze nun auf 1.000 Waren oder Dienstleistungen ansteigt.
Sie können jeden Tarif 30 Tage lang kostenlos testen. Denken Sie bitte an eine pünktliche Kündigung, da Sie sonst an den Vertrag gebunden sind.
+ Layouts für viele Berufsgruppen
+ Simple Bedienung
+ Kostenlose Testphase für alle Tarife
– Teurer Tarif für große Onlineshops
#4. Strato
Bei Strato haben Sie eine massive Auswahl an Oberflächen. Aus knapp 500 Layouts können Sie sich Ihren Favorit aussuchen! Nun passen Sie das Design nach Ihren Wünschen an. Das geht im praktischen WYSIWYG-Editor, der sich immer direkt neben dem Element befindet, das Sie bearbeiten möchten.
Die breite Palette an Layouts macht sich an der Qualiät bemerkbar. Strato sollte etwas mehr Mühe in moderne Templates investieren.
Die einzelnen Tools können Sie per Drag & Drop verschieben, wie man es von der Konkurrenz kennt. Es gibt eine große Auswahl an circa 450 Widgets wie Fotoalben, Karten oder Social-Media-Optionen. Das Aussehen lässt sich über den WYSIWYG-Editor anpassen. Es ist zu beachten, dass nur die Hälfte aller Widgets Full Responsive ist. Die andere Hälfte muss mit einem Tool mobilfähig gemacht werden.
Im Gegensatz zur Konkurrenz erhalten Sie bei diesem Homepagebaukasten keine vorgefertigten Texte. So soll Duplicate Content vermieden werden. Dafür gibt es wichtige Tipps, wie sich Inhalte positiv auf das Ranking auswirken.
+ Viele Layouts
+ Wertvolle SEO-Tipps
+ Nützliche Tools
– Design könnte besser sein
– Einige Widgets nicht Full Responsive
#5. Yola
Der Homepagebaukasten von Yola wirkt auf den ersten Blick etwas kompliziert. Bei der Konkurrenz ist es leichter sich zurechtzufinden.
Wie allgemein üblich, findet die Bearbeitung mit Drag & Drop statt. Falls Sie eine größere Website haben, wird das bei Yola schnell zur Herausforderung: Ab 15 Einzelseiten geht die Übersicht verloren. Dafür gibt es viele praktische Widgets wie etwa PayPal-Anknüpfung oder Multimedialösungen. Zudem können Sie CSS und HTML Codes einbauen.
Im SEO-Bereich schneidet Yola positiv ab. So können Sie jede Meta-Beschreibung individuell editieren und weitere Einstellungen seitenweise vornehmen.
Generell ist dieser Anbieter eher etwas für kleinere Projekte.
+ Sinnvolles SEO
+ Ambitioniertes Unternehmen
+ Tolle Widgets
– Konkurrenz einfacher zu bedienen
– Übersichtlichkeit
Tipp: Kostenlose Basisversion testen
Bevor Sie sich endgültig für einen Homepagebaukasten entscheiden, sollten Sie mehrere Anbieter ausprobieren. Es steht immer eine Basisversion zur Verfügung, der es oftmals an Einstellungsmöglichkeiten mangelt. Für einen ersten Überblick ist das mehr als ausreichend. Ob Ihnen die Oberfläche und die Benutzerfreundlichkeit gefällt, wird bereits nach einigen Minuten deutlich.
Denken Sie daran: Am Ende ist das Ergebnis entscheidend.