Software- oder Hardwarefirewall – Unterschiede und Einsatzgebiete
Eine Absicherung für den eigenen PC und das damit verbundene Netzwerk bieten beide Möglichkeiten. In der Praxis werden, auch im privaten Anwendungsbereich, normalerweise beide Optionen ergänzend zueinander eingesetzt. Immer haben beide Lösungen, sowohl via Hardware als auch über die zu installierende Software, einen abschottenden Effekt. Verbindungen sollen also gesteuert und gegebenenfalls blockiert werden, um auf diese Weise unbefugtes Eindringen in das Netzwerk zu verhindern.
Was genau ist eine Firewall?
Die Firewall ist ein zusätzliches Sicherheitssystem, was jedoch nicht mit einer Antiviren-Software auf dem PC zu verwechseln ist. Während diese schädliche Programme identifizieren und isolieren soll, überwacht die Firewall Verbindungen, sowie ausgehende und eingehende Daten innerhalb des Netzwerks. Sie wird als zusätzliches System also gewissermaßen zwischen dem PC und dem Internet/Netzwerk integriert. Unter anderem lässt sich mit einer Firewall verhindern, dass Unbefugte ins Netzwerk eindringen und somit Zugriff zum PC und seinen Daten erhalten können.
Weiterhin wird auch die Übertragung von unbefugten Datenpaketen, zum Beispiel schädlichen „Würmern“, unterbunden. Selbst in puncto ausgehender Daten zeigt eine Firewall in der Praxis ihren Nutzen. Hier unterbindet sie zum Beispiel, dass ein mit Schadsoftware identifizierter PC Daten an andere Computer im Netzwerk verschickt. Das geschieht meist ohne direktes Wissen des Anwenders, da die Schadsoftware diese Datensendungen eigenständig veranlasst. Durch eine Firewall lässt sich die Verbreitung von Würmern und Co daher unterbinden.
Unterschiede zwischen einer Softwarefirewall und Hardwarefirewall
Um die Unterschiede näher zu beleuchten, müssen zuerst einmal die Unterschiede zwischen den Begriffen „Software“ und „Hardware“ herausgearbeitet werden. Als Hardware gelten elektronische und/oder mechanische Produkte und Komponenten, die in Verbindung mit anderer Technik eingesetzt werden, um auf diese Weise deren Funktionalität zu gewährleisten. Hardware existiert also gewissermaßen „tatsächlich“, im Sinne davon, dass sie sich anfassen, aufschrauben und untersuchen lässt. Software hingegen sind Programme, die auf dem PC installiert werden und sich somit aus Daten und unzähligen Zeilen von Code zusammensetzen. Sie lassen sich nicht anfassen, schalten auf dem PC aber Funktionen frei, deren Fundament die Hardware ist. Eine Firewall auf Hardware-Basis ist also ein mechanisches beziehungsweise elektronisches Gerät, während die Firewall als Software auf dem PC installiert wird. In der Praxis sind beide Varianten in Kombination möglich.
Was macht die Software- und Hardwarefirewall?
Die Softwarefirewall kontrolliert den Datenverkehr zwischen Netzwerk und Computer. Über sie lassen sich außerdem verschiedene Ausnahmen für Programme einstellen, Ports freigeben oder in Echtzeit bequem am PC Daten überwachen. Eine Softwarefirewall überwacht damit gewissermaßen ein Netzwerk, nämlich das, was der PC nutzt, um ins Internet verbinden zu können. Die Hardwarefirewall hingegen ist auf einem externen Gerät/System installiert und überwacht in der Praxis gewissermaßen zwei Netzwerke zeitgleich. Sie überwacht demnach den Datenverkehr zwischen dem privaten Netzwerk und der Firewall und zugleich den Verkehr zwischen Firewall und übergeordnetem Netzwerk. Bei genauerer Beleuchtung des Begriffes handelt es sich bei der Hardwarefirewall also im Endeffekt eher um eine Software, die aber nicht auf dem PC selber, sondern auf einem externen Gerät installiert ist.
In der Praxis findet sich die vereinfachte Hardwarefirewall im Privatanwenderbereich normalerweise im klassischen Router. Moderne Router besitzen eine funktionstüchtige Firewall, die nach oben erwähnter Praxis funktioniert. Zugleich sollte auf dem PC selber aber ebenfalls eine Softwarefirewall installiert werden. Ältere Modelle der DSL Modems mussten noch ohne diese integrierte Hardware-Firewall auskommen. Industrielle und gewerbliche Kunden, die besonders sensible Daten in ihren Netzwerken beherbergen, entscheiden sich mitunter für eine zusätzliche Lösung in Hardware-Form oder weiteren Serverschutz. Die Kombination aus integrierter Firewall im Router und zusätzlich installierter Software auf dem PC reicht für private Anwender hingegen völlig aus. Firmennetzwerke sollten sich unter Umständen um einen weiterführenden Schutz und eine auf die Anforderungen ausgerichtete Hardwarefirewall informieren und vom Experten beraten lassen.