Cloud Computing ist vor allem für kleine und mittlere Unternehmen interessant, bietet es doch viele Vorteile und Möglichkeiten zur effektiveren Arbeitsweise. Jederzeit und von überall auf seine Daten zugreifen können – ein Traum eines jeden Unternehmers. Trotzdem ist die Begeisterung gegenüber den hochgelobten cloudbasierten Diensten eher zurückhaltend. Dabei liegen die Vorteile auf der Hand.
Kopf in den Wolken?
Cloud ist in diesem Zusammenhang metaphorisch gemeint. Beim Cloud Computing werden Daten auf ein externes Speichersystem – in die so genannte Cloud – geladen und genutzt. Selbst ganze Programme können aus der Cloud heraus genutzt werden, ohne dass sie auf eigenen und meist mehreren Rechnern installiert werden müssen. Was viele kleine und mittelständische Unternehmen nach einer Studie von Trend Micro gar nicht wissen: Sie nutzen bereits Cloud-Dienste! Soziale Netzwerke, Dropbox oder E-Mail-Dienste wie Yahoo oder Web.de speichern alle Daten auf eigenen Servern. Diese externen Server sind stellen bereits eine Cloud dar.
Cloud Computing – egal wo, egal wann
Einer der größten Vorteile von Cloud Computing liegt in der hohen Flexibilität. Mit entsprechenden Rechten ausgestattet können Mitarbeiter jederzeit und von überall auf Daten oder Programme zugreifen, diese nutzen und bearbeiten. Einzige Voraussetzungen sind entsprechende Rechte, um Zugriff auf die Datenbanken zu erhalten und ein Endgerät, welches für diese Zugriff auch geeignet ist. Das hat den großen Vorteil, dass kleine Unternehmen und Gründer auch auf Konferenzen oder von unterwegs aus auf die Daten zugreifen und diese bearbeiten oder herunterladen können, ohne gleich das gesamte Büro im Reisegepäck haben zu müssen. Zudem dienen Speicherorte in der Cloud der Datensicherung. Selbst wenn der firmeneigene Computer oder das Smartphone gestohlen oder beschädigt werden, sind die Daten in der Cloud vorhanden und von jedem anderen Gerät abrufbar.
Effektiveres Arbeiten
Viele Dienstleistungsanbieter nutzen auch für ihre Kunden cloudbasierte Dienste. Online Steuerberater beispielsweise bieten ihren Kunden Cloud-Programme als Kommunikationsschnittstelle. Diese Programme nutzen Berater und Klient gleichermaßen, um in einem eigens eingerichteten Konto alle nötigen Unterlagen und Informationen untereinander auszutauschen, ohne dass Unterlagen dafür kopiert werden müssen oder persönliche Treffen notwendig sind. Cloud Computing bietet hier die Möglichkeit, Arbeitsprozesse und Kommunikationen innerhalb der Unternehmen undmit den Kunden effizienter zu gestalten. Vor allem Startups und kleine Unternehmen profitieren von dieser Arbeitsweise, da Ressourcen freigesetzt werden, die an anderer Stelle eingesetzt werden können.
wie bereits weiter oben erwähnt, besitzen Anbieter von Cloud-Lösungen eigene Mitarbeiter für die Server- und Softwarepflege. Probleme werden so sehr schnell erkannt und behoben.
Günstige Alternative
Cloudbasierte Dienste sind meist wesentlich günstiger als ein eigener Server und stationäre Programme. Allein die Anschaffungskosten für einen eigenen Server sind bereits sehr hoch. Dieser muss zudem regelmäßig gewartet werden und bedarf professioneller Betreuung durch einen IT-Fachmann. Dieser kann aber keine 24 Stunden Betreuung bieten wie große Rechenzentren mit großem IT Personal. Es muss vom Unternehmen selbst gewährleistet werden, dass die eigenen Server ordnungsgemäß laufen. Datenverluste oder ganze Serverausfälle müssen selbst verantwortet werden. Auch in der Cloud genutzte Programme bieten geringere Kosten durch differenzierte Lizenzverträge. Stationär installierte Programme benötigen für jeden einzelnen Rechner eine Lizenz, für Cloud-Programme hingegen wird meist eine Lizenz für verschiedene Nutzerkonten ausgegeben. Cloud Computing ist damit wesentlich günstiger und bietet einen größeren Service. In Zahlen ausgedrückt investieren kleine und mittelständische Unternehmen, die Cloud Computing nutzen, 11 % weniger Kapital in IT als Unternehmen ohne Cloud.
Besondere Vorsicht ist geboten
In der Regel sind Daten in der Cloud vor fremden Zugriffen geschützt, doch ein Risiko besteht immer und für kleine Unternehmen besteht immer das Risiko eines Datenabflusses. Dieses Risiko besteht vor allem dann, wenn von privaten Rechnern aus auf die Cloud zugegriffen wird. Diebstahl des Geräts und ein nicht adäquater Schutz vor Malware schaffen riesige Sicherheitslücken. Doch auch menschliches Fehlverhalten, unsichere Passwörter oder ein salopper oder gar böswilliger Umgang mit den Daten kann ebenfalls zu Datenverlusten führen. Doch sind unternehmeneigene Server damit sicherer? Laut einer Studie von Bitkom besitzen 77 % der Befragten Angst vor unberechtigten Zugriffen. Doch objektiv betrachtet fehlt dieser Befürchtung jegliche Grundlage. Eigene Server müssen wie große Rechenzentren auch regelmäßig gewartet und mit neuen Sicherheitsupdates und Patches gepflegt werden. Doch im eigenen Unternehmen werden Sicherheitslücken aufgrund weniger IT-Fachleute langsamer behoben oder im schlimmsten Fall gar nicht erkannt. Cloud-Anbieter hingegen besitzen ein großes Team aus geschulten IT-Fachleuten, welches 24 Stunden täglich für die Serverwartung zuständig ist.
Kleine Unternehmen profitieren durchaus von Cloud Computing. Flexible Datenzugriffe, geringe Kosten und hohe Sicherheitsstandards bieten viele bequeme Möglichkeiten des Datenmanagements und schalten Ressourcen frei für andere Arbeitsbereiche.