Google ist zwar in fast allen Ländern der Welt die mit Abstand wichtigste Suchmaschine, arbeitet aber trotzdem noch immer daran seine Ergebnisse permanent zu verbessern. Im vergangenen Oktober wurde dazu unter anderem das Update Bert ausgespielt, das dabei hilft, in langen Suchanfragen den Kontext einzelner Wörter besser einzuordnen. Nun hat Google die Conversational Search vorgestellt, die das Kontext-Verständnis über mehrere aufeinander folgende Suchanfragen interpretiert und dadurch die eigentliche Suchintention noch besser verstehen soll.
In einem Beispiel erläutert Google die Conversational Search anhand einer Unterhaltung von zwei Menschen, während der die Gesprächspartner innerhalb des Verlaufs verschiedene Fragen im selben Themen austauschen. Dabei vergessen die Personen natürlich nicht den Zusammenhang der Fragen und die bisher miteinander ausgetauschten Informationen, was dazu führt, dass weitere Fragen kontextabhängig beantwortet werden. Dies soll in Zukunft auch die Google-Suche beherrschen.
Suchergebnisse berücksichtigen Verlauf
Laut Google sorgt die Conversational Search vor allen bei Suchanfragen, die verschiedene Interpretationen zulassen für bessere Ergebnisse. Deutlich macht die Suchmaschine dies am Beispiel Thanksgiving. Nutzer, die in der ersten Anfrage nach einem Truthahn-Rezept suchen, erhalten relevante Ergebnisse, weil die Suchanfrage eine klare Suchintention hat.
Anschließend sucht der Nutzer nach „carving“. Google könnte nun entweder Ergebnisse anzeigen, die sich mit dem Thema Holzbearbeitung (Schnitzen, Meißeln, Zerschneiden) beschäftigen oder Anleitungen zum Zerteilen eines Truthahns. Bisher wurden die Ergebnisse hauptsächlich anhand der gebräuchlichsten Interpretation ausgegeben. Conversational Search sorgt nun dafür, dass auch vorherige Suchanfragen berücksichtigt werden und dass im Beispiel mit „carving“ der Nutzer sehr wahrscheinlich nach Informationen zum Tranchieren eines Truthahns sucht.
Relevante Informationen zu verwandten Themen
Außerdem erkennt die neue Sprachverständnisfunktion Suchanfragen innerhalb eines bestimmen Themengebiets. Es sollen dadurch automatisch weitere Informationen aus relevanten Themenfeldern angezeigt werden. In einem Beispiel erklärt Google, dass Anfragen nach den Filmen „Polarexpress“ und „A Christmas Story“ sehr wahrscheinlich getätigt wurden, weil der Nutzer familienfreundliche Filme für Weihnachten sucht. In den Ergebnissen wird dann automatisch eine Liste mit weiteren relevanten Titeln eingeblendet.
Das kontextbezogene Lernen soll außerdem dem Nutzer bei relevanten Folgefragen helfen. Dazu werden im Abschnitt „Ähnliche Fragen“ bereits jetzt verwandte Suchen zu konkreten Fragen eingeblendet. In Zukunft sollen sich die dort angezeigten Fragen auf die vorherigen Suchen beziehen und nicht nur die konkrete Frage berücksichtigen.