Hier klären wir die häufigsten Fragen zum Thema IP-Adresse und zeigen, wie sich die eigene IP-Adresse herausfinden lässt.
Was ist eine IP-Adresse und wozu dient sie?
Eine IP-Adresse ist eine individuelle Zahlenkombination. Ähnlich wie jedes Telefon eine Telefonnummer und jedes Haus eine Straßenanschrift braucht, benötigt auch jeder Computer eine einzigartige Identifikationsnummer. Sobald eine Verbindung zum Internet besteht, wird eine IP-Adresse zugeteilt. Dank der IP-Adresse kann jedes Gerät identifiziert und kontaktiert werden. Auch Smartphones, Tablets und andere Geräte, die sich ins Internet einwählen, bekommen eine IP-Adresse. Die Abkürzung IP steht dabei für „Internet Protokoll“, dieser Netzwerkstandard ist so etwas wie die internationale Verkehrssprache für Computer.
Wie ist eine IP-Adresse aufgebaut?
Alle IP-Adressen folgen einem einheitlichen Muster. Aktuell gibt es zwei Standards, IPv4 und IPv6. Adressen nach dem IPv4-Standard setzen sich aus vier Zahlen im Bereich von 0 bis 255 zusammen und haben maximal 12 Nummern. Beispiel: „81.9.255.72“. Die Zahlen sind dabei mit einem Punkt voneinander getrennt. Weil sich mit dem IPv4-System aber nur eine begrenzte Anzahl an Kombinationen bilden lässt, werden IP-Adressen immer häufiger nach dem neuen IPv6-Standard gebildet. Adressen in dem neuen Format setzen sich aus acht Zeichenblöcken zusammen, die durch Doppelpunkte voneinander getrennt sind und neben Zahlen auch Buchstaben enthalten. Beispiel: „2001:0db3:85a8:0000:0000:8a2e:0370:7334“. Sollte die IP-Adresse im IPv6-Standard viele Nullen aufweisen, können diese durch einen zusätzlichen Doppelpunkt ersetzt werden.
Wie kann man die eigene IP-Adresse herausfinden?
Im Internet lässt sich schnell herausfinden, wie die eigene IP-Adresse lautet. Webseiten wie „http://fssecure.t-online.de/service/ip/“ oder „eigene-IP.de“ zeigen es binnen Sekunden an. In den meisten Fällen verfügt ein Gerät noch über eine zweite IP-Adresse, die des eigenen Netzwerks zu Hause. Diese internen Adressen beginnen typischerweise mit „192“ und lassen sich mit der Eingabeaufforderung „ipconfig“ (Windows 7 und 10) direkt am Computer auslesen.
Was verrät die IP-Adresse über den Benutzer?
Eine IP-Adresse verrät, wo sich ein Benutzer aufhält und welcher Internetprovider genutzt wird. So ist anzunehmen, dass ein Kunde der Telekom eine IP-Adresse hat, die mit 212, 81 oder 91 beginnt. Der Aufenthaltsort wird über den sogenannten Einwahlknoten ermittelt. In der Regel liegt dieser maximal ein paar Kilometer entfernt, in städtischen Gebieten enger. Somit funktioniert die Ortsbestimmung (Geolocation) relativ präzise.
Darüber hinaus können Internetprovider den Datenstrom jedes Kunden genau nachverfolgen und sehen, wonach im Netz gesucht, welche Webseiten besucht oder welche Dateien heruntergeladen werden. Allerdings sind Internetprovider gemäß der aktuellen Gesetzgebung dazu verpflichtet, die gesamten Verlaufsdaten nach dem Ende einer Internetsitzung zu löschen. Auch die Info, welche IP-Adresse zu welchem Kunden gehört, darf maximal sieben Tage lang gespeichert werden. Während dieser Zeit kann ein Gerichtsbeschluss zum Ermitteln der Wohnadresse und Kontaktdaten des jeweiligen Benutzers erwirkt werden. Allerdings nur bei begründetem Verdacht, beispielsweise wenn urheberrechtlich geschütztes Material über eine Tauschbörse geteilt oder Kinderpornos heruntergeladen werden. Generell behält ein Kunde seine IP-Adresse nur für die Dauer einer Internetsitzung, beim nächsten Einwählen gibt es eine neue IP-Adresse. Somit ändert sich die IP-Adresse ständig, sie wird vom Internetprovider dynamisch vergeben.
Kann man die eigene IP Adresse verstecken?
Vollkommen verstecken lässt sich die eigene IP-Adresse nicht. Allerdings gibt es Programme wie JAP oder Tor, mit denen die eigenen Internetaktivitäten verschleiert werden können. Durch die Benutzung solcher Dienste kann sich die Internetgeschwindigkeit allerdings verlangsamen.