...

Cloud-Computing – HPE bringt Supercomputer zum Kunden

Hewlett Packard Enterprise (HPE) möchte mit den neuen Diensten für HPE GreenLake den Vorteil eines lokalen Rechenzentrums mit der Skalierbarkeit einer Cloud verbinden. Der Konzern bietet dafür Supercomputer an, die lokal beim Kunden installiert werden, aber trotzdem als As-a-Service-Lösung wie eine Cloud nur nach der tatsächlichen Auslastungen abgerechnet werden. Den Betrieb übernimmt weiterhin HPE.

Das neue Abrechnungsmodell soll es Unternehmen ermöglichen, die Leistung eines Supercomputers ohne große Anfangsinvestitionen nutzen zu können. Angeboten werden drei Service-Pakete mit unterschiedlicher Leistung, die Kunden über ein Selbstbedienungsportal bestellen können. Die Lieferzeit der Supercomputer beträgt laut HPE nur 14 Tage.

Wie eine Studie von Hyperion Research belegt, sind die häufigsten Bedenken vor der Anschaffung eines Supercomputers neben den Betriebskosten für Strom und Kühlung und dem benötigten Fachpersonal im Bereich High Performance Computing vor allen die hohen einmaligen Anschaffungskosten. Das neue Vertriebsmodell von HPE beseitigt also ein oft vorhandenes Hindernis und könnte dadurch mehr Unternehmen zur Nutzung eines „eigenen“ Supercomputers bewegen.

HPE-Apollo-Systeme als Grundlage für Supercomputer

Die neue Supercomputer-As-a-Service-Lösung wird zu Beginn auf Basis von HPE-Apollo-Systemen angeboten. Enthalten sind dabei Software-Lösungen wie Workload-Management, Container, Orchestrierung, Cluster-Management und Monitoring.

In Zukunft soll das gesamte Supercomputer-Portfolio von HPE als As-a-Service-Lösung angeboten werden. Es sind prinzipiell also auch Supercomputer denkbar, die die Leistung des Cerebras CS-1 erreichen. Außerdem soll das Angebot auf die Cray-basierte Rechen-, Software-, Speicher- und Netzwerklösungen ausgeweitet werden.

Bereitstellung über Partner

Die Bereitstellung der Supercomputer erfolgt in Kooperation mit lokalen Partnern, darunter Systemhäuser und Colocation-Einrichtungen. Es ist dadurch möglich, dass Kunden, die vor Ort keine Möglichkeit zum Betrieb eines Supercomputers haben, diesen im Rechenzentrum eines HPE-Partners aufstellen. Die Rechenleistung kann dann remote über HPE GreenLake genutzt werden.

Überdies sollen Unternehmen wie Activeeon, Ansys, Core Scientific und TheUberCloud gemeinsam mit HPE den Endkunden Lösungen für Künstliche Intelligenz (KI), Automatisierung, Computer Aided Design (CAD) und Aided Engineering (CAE) bieten. Diese Ausrichtung unterstreicht, dass HPE wie auch die Amazon Web Services (AWS) versucht, neben klassischen Softwareunternehmen vermehrt Industriekunden anzusprechen.

Verwaltung und Kostenübersicht per Software

Die zentrale Verwaltung der Supercomputer erfolgt über das Tool HPE GreenLake Central. Außerdem steht das HPE Self-Service Dashboard zum Betrieb des Hochleistungs-Clusters zur Verfügung. Änderungen an der Konfiguration sind darüber laut HPE ohne Unterbrechungen der Arbeit möglich. Mithilfe des HPE Consumption Analytics Tools künden Kunden außerdem ihre Nutzung und die Kosten ihres HPE GreenLake Supercomputers visualisieren.

Als ersten Kunden konnte HPE bereits das Unternehmen Zenseact vorstellen, das in China und Schweden an Lösungen für autonomes Fahren forscht. Genutzt wird der Supercomputer dort zur Analyse von mehreren hundert Petabyte an Daten, die aus einem Netzwerk von Testfahrzeugen generiert wurden. Weitere Kunden sollen erste HPE GreenLake Cloud Services im Frühjahr 2021 erhalten.

Aktuelle Artikel