Vodafone hat über einen Kontingentvertrag bereits seit 2013 die Möglichkeit über die Infrastruktur der Deutschen Telekom Festnetzanschlüsse auf Basis von VDSL mit (Super) Vectoring anzubieten. Nun haben die beiden Konzerne ihre Kooperation um weitere zehn Jahre verlängert und um das FTTH-Netz (Fibre to the Home) der Telekom erweitert. Vodafone kann seinen Kunden somit in Zukunft Internettarife anbieten, bei denen auch der letzte Abschnitt vom Verteiler über Glasfaser statt Kupferkabel abgewickelt wird.
Die erweitere Kooperation scheint eine Reaktion auf das Ende der Glasfaseroffensive bei Vodafone zu sein, während die Deutsche Telekom noch kürzlich ankündigte „Nummer Eins bei Glasfaser“ werden zu wollen.
Ziel – Kunden für das Kabelnetz gewinnen.
Trotz der neuen Kooperation versucht Vodafone vermehrt Kunden in das eigene Kabelnetz zu holen, das deutlich höhere Gewinne pro Anschluss ermöglicht. Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Vodafone 381.000 neue Kabel-Kunden gewinnen. 110.000 der Neukunden waren DSL-Wechsel, also Kunden, die zuvor das Netz der Telekom nutzen.
Kooperation soll Auslastung der Glasfasernetze erhöhen
Neben der Stärkung von Vodafone, in Regionen, wo das Unternehmen noch kein eigenes Kabel-Glasfasernetz ausgebaut hat oder nicht ausbauen wird, ist das Ziel der Kooperation vor allen eine höhere Auslastung des bereits vorhandenen Netzes der Telekom. Es soll so sichergestellt werden, dass die Infrastruktur wirtschaftlich betrieben werden kann, um den weiteren Ausbau zu finanzieren.
Vodafone öffnet Glasfasernetz Telefónica
Außerdem ist Vodafone kürzlich eine Kooperation mit Telefónica im Bereich Festnetz eingegangen. Im Mobilfunksektor arbeiten die beiden Unternehmen und die Deutsche Telekom schon seit längerem zusammen, um kooperativ den Netzausbau voranzutreiben. Dies ist nötig, um die Anforderungen der Bundesnetzagentur (BNetzA) zu erfüllen und hat wie der CHIP Netztest 2020 zeigte bereits zu ersten Erfolgen geführt.
Die neue Festnetzpartnerschaft erlaubt es Telefónica über das Glasfasernetz von Vodafone eigene Kunden zu versorgen. Dabei werden im Download bis zu 250 Mbit/s erreicht. Möglich ist dies durch eine Verschachtelung der Netze an zahlreichen Standorten und die Implantierung neuer Software.