Wer eine Website erstellt oder einen Blog anlegt, vertraut oftmals der freien Webanwendung WordPress. Mittels dieser können Sie sämtliche Inhalte einfach und übersichtlich verwalten. Das Programm stellt Ihnen hierfür verschiedene Tools zur Verfügung. So ist es zum Beispiel möglich, die Inhalte in Kategorien benutzerfreundlich einzuordnen oder Schlagwörter zu erstellen, die einen hohen Grad an Transparenz bzw. Übersichtlichkeit gewährleisten. Die Unterscheidung und letztendlich auch die Definition an sich zwischen Schlagwörtern (Tags) und Kategorien ist bei Nutzern von WordPress dabei immer ein heikles Thema, das fallspezifisch sogar zu einer echten Herausforderung mutieren kann. Genau betrachtet müssen Sie sich nämlich einem regelrechten Wust an Fragen stellen …
WordPress: Kategorien und Schlagworte – die offenen Fragen
Schon die Unterscheidung zwischen Schlagwörtern und Kategorien fällt vielen Usern dabei nicht einfach. Aber in Anbetracht weiterer expliziter und vor allem thematisch komplexer Fragestellungen, rücken die Unterscheidungsmerkmale quasi zwangsläufig in den Hintergrund. Vielmehr wird Sie bei der Arbeit mit WordPress die Frage vehement beschäftigen, ob es generell eine optimale Kategorien-Anzahl gibt? Oder ob Sie einen Beitrag gleich in mehrere Kategorien einordnen können? In der Praxis taucht zudem oftmals die Frage auf, ob ein bestimmtes Limit an einzusetzenden Schlagwörtern pro Artikel existiert? Und welche Anzahl überhaupt empfehlenswert ist? In diesem Zusammenhang rücken dann auch Meta-Keywords in den Fokus. Denn viele Nutzer von WordPress sind sich nicht sicher, ob Keywords dieser Art auch als Schlagwörter zu betrachten sind? Und zu guter Letzt darf auch nicht der Zusammenhang zwischen der Suchmaschinenoptimierung (SEO) und dem Nutzen von Schlagwörtern oder Kategorien vernachlässigt werden. Hierbei gilt es, etwaige Vorteile in Bezug auf SEO zu identifizieren. Der folgende Artikel bringt Licht ins Dunkel dieses Fragengeflechts und zeigt Ihnen, wie Sie Schlagwörter sowie Kategorien richtig bzw. vorteilhaft in WordPress einsetzen.
Der Unterschied zwischen Schlagwörtern und Kategorien
Um Schlagwörter respektive Kategorien diesbezüglich richtig und zielorientiert einsetzen zu können, müssen Sie den grundsätzlichen Unterschied zwischen Schlagwörtern und Kategorien verinnerlichen. Auf den ersten Blick haben beide Begriffe aber erst einmal eine klare Gemeinsamkeit. Sowohl Schlagwörter als auch Kategorien dienen prinzipiell dem Zweck, auf Ihrer Website die Benutzerfreundlichkeit zu optimieren. Gerade ein Blog oder auch ein News-Bereich, der für aktuelle Nachrichten reserviert ist, wird in der Regel mit steigender Zahl der Inhalte bzw. Beiträge unübersichtlich. Damit Ihre Leser die gewünschten Bereiche aber schnell finden und die entsprechenden Beiträge aufrufen können, werden Schlagwörter und Kategorien eingesetzt. Mittels einer Kategorisierung der Inhalte stellen Sie dem Leser dabei quasi ein Inhaltsverzeichnis zur Verfügung, in dem die jeweiligen Artikel und Beiträge entsprechend Ihrer Vorgaben einsortiert werden. Anders ausgedrückt stellen die Kategorien im Grunde genommen als Oberbegriffe die Kapitelüberschriften einer Website dar. Dabei sind Kategorien grundsätzlich hierarchisch strukturiert, was es Ihnen erlaubt, explizite Unterkategorien zu bilden. Demgegenüber werden Schlagwörter dazu verwendet, Inhalte noch feiner und detaillierter abzubilden. Sie werden quasi zur Mikro-Kategorisierung genutzt und bilden in ihrer Gesamtheit das Stichwortverzeichnis einer Website oder eines Blogs. Tags sind nicht hierarchisch aufgebaut, daher können keine Über- oder Untertags gebildet werden.
Einordnung in Kategorien ist bei WordPress ein Muss
Geht es in einem Blog etwa um das Thema Autos, könnten einige der diesbezüglichen Kategorien zum Beispiel „VW“, „Audi“, „BMW“, „Sportwagen“ oder „Luxuslimousinen“ lauten. Diese Begriffe sind dann aber nicht gleichzeitig als Schlagwörter zu interpretieren. Stattdessen sollten Sie einzelne Modelle wie „Audi A4“ und „VW Touareg“ oder themenspezifische Begriffe wie „Dieselmotor“ und „Auspuff“ als Schlagwörter verwenden. Grundsätzlich gilt: Beiträge bzw. Artikel müssen immer einer bestimmten Kategorie zugeordnet sein. Sollten Sie diese Einsortierung einmal nicht vornehmen, reagiert WordPress nahezu patriarchalisch und ordnet den diesbezüglichen Beitrag automatisch in die Kategorie „Allgemein“ ein. Allerdings gestattet Ihnen WordPress jeder Zeit die Umbenennung dieser Kategorie. Schlagwörter unterliegen demgegenüber dieser Pflicht der festen Zu- bzw. Einordnung nicht; ihre Verwendung ist grundsätzlich freiwillig. Zwecks besserer Benutzerfreundlichkeit sowie -führung Ihrer mit WordPress erstellten Website sollten Sie aber keinesfalls auf die Verwendung von Schlagwörtern verzichten.
Kategorien sollten niemals inflationär eingesetzt werden
Limitierungen müssen Sie weder bei Kategorien noch bei Schlagwörtern beachten. Allerdings hat es sich im Laufe der Zeit herauskristallisiert, dass in der Regel eine Unterteilung in fünf bis sieben Kategorien eine sinnvolle Variante darstellt. Bei vergleichsweise umfangreichen Internetpräsenzen von Unternehmen sollte die Anzahl an Kategorien natürlich entsprechend der inhaltlichen Vorgaben erhöht werden. Ansonsten sollte der Blog- oder Website-Besucher nicht mit Inhalten und Kategorien überfordert werden. Fakt ist nämlich, dass ein Besucher bei Unübersichtlichkeit und somit auch mangelhafter Benutzerführung Ihre Website oder Ihren Blog zukünftig meiden wird. Daher sollte Sie Inhalte und Kategorien immer im überschaubarem Rahmen halten, damit sich die Besucher der Seite auch wirklich zurecht finden können. Wenn Sie eine neue Website erstellen oder gerade eine Blogger-Karriere starten, reicht es sogar durchaus, dass Sie erst einmal nur zwei oder drei Kategorien festlegen und in der Folgezeit auf organisches Wachstum setzen. Steigt nämlich die Zahl der Beiträge und damit auch die Anzahl der Themengebiete können Sie immer noch weitere Kategorien hinzufügen.
Kategorien sollten immer im Vorfeld verbindlich festgelegt werden
Bei der Auswahl bzw. der Namensgebung der Kategorien sollten Sie aber von Anfang an mit äußerster Sorgfalt vorgehen. Zwar können Sie eine Kategorie bzw. den Namen später Ihren Wünschen entsprechend ändern, aber dabei laufen Sie Gefahr, dass Google Sie für diesbezügliche Veränderungen abstraft. Dabei geht es um so bezeichnete „tote Links“ auf Ihrer Website. Diese entstehen, da der Kategoriename (slug) gleichzeitig als Bestandteil der URL genutzt wird. Bei einer nachträglichen Änderungen von Kategorien können Sie diese „toten Links“ und die damit einhergehende Abstrafung durch Google nur dann vermeiden, wenn Sie sogenannte „Redirects“ erstellen. Das wiederum ist mit explizitem Wissen und einem enorm hohen Aufwand verbunden. Quasi ohne Mehraufwand können Sie demgegenüber stets Unterkategorien erstellen. Allerdings sollten Sie auch hierbei überlegt vorgehen. Unterkategorien machen nämlich tatsächlich nur dann Sinn, wenn Sie äußerst zahlreiche Beiträge zu vergleichsweise vielen Themen anwenderfreundlich aufbereiten müssen. Sollte die Themenauswahl eher beschränkt sein, sollten Sie lieber Schlagwörter nutzen.
Gezielt eingesetzte Schlagwörter erhöhen ungemein die Usability
Sie können natürlich auch einen Artikel gleich in mehrere Kategorien einsortieren. Allerdings erscheint eine Zuordnung zu verschiedenen Kategorien nur dann sinnvoll, wenn es in der Tat der Benutzerfreundlichkeit dient. Ansonsten ist es eher ratsam, dass Sie die Kategorien in der Form anlegen, dass ein Beitrag oder Artikel klar in eben nur eine Kategorie einsortiert werden kann. Wie bereits zuvor angemerkt, sollten Sie Kategorien nämlich nicht inflationär einsetzen. Anstatt mehrere Kategorien zu erstellen, in denen Sie ein und denselben Beitrag einordnen, sollten Sie besser entsprechende Schlagwörter erstellen. Einer Limitierung sind Sie dabei nicht unterworfen; Sie können beliebig viele Tags erstellen und diese Ihren jeweiligen Texten bzw. Beiträgen zuordnen. Aber auch hierbei ist es sinnvoll, wenn Sie stets die Usability im Auge behalten. Die Schlagwörter sollen zur besseren Orientierung für den Leser eingesetzt werden und ihn nicht zusätzlich verwirren. Websites durchschnittlicher Größenordnung vertragen rund 25 bis 30 Schlagwörter, wobei jeder Einzelbeitrag nicht mit mehr als drei bis fünf Tags versehen sein sollte. Ansonsten laufen Sie Gefahr, dass der User Irritationen und Unübersichtlichkeit beklagt.
Schlagwörter können nicht als Meta-Keywords genutzt werden
Häufig im Einsatz sind auch heute noch die so bezeichneten Meta-Tags. Dies liegt in erster Linie am früheren Status der Meta-Keywords. Mittels dieser konnten Sie den Suchmaschinen eine entscheidende Hilfestellung geben, Ihre Website sichtbar bzw. auffindbar zu machen. Lassen Sie sich hier nicht von der „ruhmreichen Vergangenheit“ der Meta-Keywords täuschen und setzten Sie nicht Meta-Keywords mit Schlagwörtern gleich. Einige WordPress-User ordnen diesbezüglich immer noch einem Artikel möglichst viele Schlagwörter zu, da sie diese mit Meta-Keywords gleichsetzen bzw. verwechseln. Das ist aber nicht nur überflüssig, sondern kann sich sogar schädlich im Hinblick auf das Ranking auswirken. Denn Google berücksichtigt schon seit geraumer Zeit keine Meta-Keywords mehr. Selbst wenn Sie daher ein spezielles SEO-Plugin nutzen, dass Schlagwörter quasi in Meta-Keywords verwandelt, tendiert der Nutzen mehr oder weniger gegen null. Aus SEO-Sicht kommt es übrigens auf die gesunde Mischung zwischen Kategorien und Schlagwörter an. Google wird Sie genau dann mit einem guten Ranking belohnen, wenn die Besucher Ihres Blogs bzw. Ihrer Website einen echten Mehrwert erhalten und eine stimmige Benutzerfreundlichkeit vorliegt. Sind Schlagwörter und Kategorien dabei zielorientiert angelegt und sorgen auf diesem Weg gemeinsam für eine ideale Benutzerführung, wird Google Ihren Aufwand in der Regel entsprechend belohnen.